Thea Weltner (Therese Hermann)
1917 Jihlava – 2001 Zürich
Künstlerin, Szenografin, Modedesignerin, Performerin
Thea Weltner wurde am 21. April 1917 in Jihlava geboren, damals Teil der Österreich-Ungarischen Monarchie. Wie ihr vermutlich verwandter Gustav Mahler verbrachte sie hier Kindheit und Jugend. Im Erwachsenenalter verließ sie ihre Heimatstadt, und ihr Lebensweg führte sie in verschiedene Teile der Welt.
Nach dem Abitur am Gymnasium in Jihlava (1935) studierte sie Philosophie an der Karls-Universität in Prag, schloss das Studium jedoch nicht ab. Zwischen 1936 und 1937 besuchte sie eine Modeschule in Prag und widmete sich anschließend Mode, Möbeldesign und historischen Kostümen. Ihr jüdischer Hintergrund, traumatische Kriegserlebnisse (während der gesamten Familie ums Leben kam) und das unvollendete Philosophiestudium prägten ihre spätere künstlerische Entwicklung stark.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie ihre Arbeit in der Mode wieder auf – zunächst in Prag, ab 1948 in Deutschland. Bereits 1949 verließ sie Deutschland und verbrachte die nächsten 17 Jahre in Australien, wo sie sich erneut Mode und Malerei widmete. 1966 kehrte sie nach Europa zurück und ließ sich in der Schweiz nieder. Zwischen 1973 und 1974 studierte sie an der Kunstgewerbeschule Zürich.
Ihre Werke erregten schnell Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, sowohl in der Schweiz als auch international. 1979 wurde sie in die Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA) aufgenommen. Thea Weltner beschäftigte sich nicht nur mit Ausstellungskunst, sondern auch mit Szenografien für Theaterproduktionen, Projekte und Performances, darunter das Projekt „Goldener Wasserturm“ (1983, New York).
Kennzeichnend für ihr Werk sind Zartheit, allumfassendes Geheimnis und die Dominanz von Weiß, während andere Farben kaum verwendet werden. Thematisch behandelt sie häufig Existenzfragen, die Richtung der Menschheit, das Ende der Welt, Kulturpolitik und weitere Themen, die auch heute noch aktuell sind.
Thea Weltner verstarb am 17. Mai 2001 in Zürich. 2003 wurde ihr posthum der Preis der Stadt Jihlava verliehen. Die Objekte in dieser Ausstellung stammen aus ihrem Nachlass und wurden auf ihren ausdrücklichen Wunsch im Haus Gustav Mahler platziert. Weitere Werke befinden sich in der Nationalgalerie Prag, im Haus der Kunst Zürich, in der Kunstbibliothek des Staatlichen Museums Berlin und in Privatkollektionen in Europa und den USA.
1979 – „Gedanke und Erinnerung“, Zürich
„Lydia Welti-Escher“, Bern, Haus der Kunst Zürich
1980 – „Vom Entwurf zur Skulptur“, GSMBA-Ausstellung, Haus der Kunst Zürich
„Schrank mit Krone und Flügeln“, Galerie Walcheturm, Zürich
„Trennung vom Tisch und Bett“, Basel, München, Frankfurt
1982 – „Hommage an Vasilij Kandinsky“, Szenografie für Theaterstück
„Weg mit den Riesen“, Ausstellungen in Mailand, Rom, München, Hamburg, New York
„Retrospektive, Thea Weltner“, Universitätsmuseum für Bildende Künste, Marburg
„Anschnallen“, Zürich
1983 – „Goldener Wasserturm“, New York
1986–1987 – „Bücher ohne Worte“, Museum Bellerive, Zürich; Lausanne
Ausstellung in Schedhalle, Zürich
1989–1990 – „Künstlerbücher“, Galerie Michéle Keller, Bern
„Lydia Welti-Escher“ (Installation 1979), Haus der Kunst, Bern
1993–1996 – Ausstellungen von Künstlern in Zürich, Paulus Akademie, Zürich
„Künstlerisch gestalteter Servierwagen“, Ausstellung zugunsten des SOS-Kinderdorfes, Haus der Kunst, Zürich
„Röntgenassemblagen“, Galerie Annamarie M. Anderson, Zürich
1998–1990 – „KunstAction im RotkreuzSpital“, Zürich
Ausstellung in Schedhalle, Zürich